Gipskaul – Gipsabbau bei Rosport

Am Hang des Waldes „Giischterbësch“ wurde vor allem in den 1940er und 1950er Jahren in einem Stollen Gips abgebaut. Der Gips wurde in Loren über einen Bremsberg zu einem Verladeplatz gebracht. Die vollen, abwärts fahrenden Loren zogen gleichzeitig die leeren Loren hoch, wobei eine Bremsanlage die Fahrgeschwindigkeit regelte. Für die Güterwagen gab es am heutigen Parkplatz „Leiteschbësch“ ein eigenes Anschlussgleis an die Zugstrecke der Prinz-Heinrich-Bahn, die das Sauertal erschloss. Täglich wurden von der Gesellschaft „Carrières de Gypse de Rosport“, die zeitweilig etwa 40 Arbeiter beschäftigte, 8 – 11 Waggons Gipssteine nach Belgien und Holland versandt.

Der Hang besteht aus tonigen Mergelschichten, in denen viele Gipslagen vorhanden sind. Sie wurden in der Zeit des mittleren Muschelkalks gebildet, als die Region von einem Meer bedeckt war. Der Stollen dient heute Fledermäusen als Winterquartier und ist einsturzgefährdet. Es ist deshalb streng verboten, ihn zu betreten.

Reste der technischen Anlage des Bremsbergs sind noch am Hang erhalten. Die Eisenbahn durch das Sauertal wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut, um den Transport von Sandsteinen, Dolomit und Gips zu erleichtern. Diese wurden in den zahlreichen Steinbrüchen des unteren Sauertals abgebaut.

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