Kuelscheier – eine enge Felsspalte

Die Kuelscheier ist eine schmale, stockdunkle Felsspalte im Luxemburger Sandstein.
Sie verläuft auf einer Länge von etwa 100 Metern parallel zum Tal des Baches Härdbaach. Auch beim benachbarten Rittergang und dem Déiwepëtz handelt es sich um solche Spalten. Sie öffneten sich, weil sich riesige Felsblöcke entlang von Klüften von der Felswand lösten und ein kleines Stück talwärts rutschten.

Eingang der Kuelscheier (c) NGPM Birgit Kausch

Gegenüber der Kuelscheier tritt an einer der zahlreichen Quellen der Region Grundwasser aus. Sie wird durch Wasser gespeist, das als Regenwasser auf dem Plateau versickerte. Das versickerte Wasser sammelt sich an der Basis des Sandsteins und fließt über tonige Mergelschichten zu den Quellen.

Auf der geologischen Karte sieht man im Tal des Härdbaachs einen schmalen Streifen roter (ko) und dunkelblauer (li1) Farbe. Hier treten die tonigen Schichten an die Oberfläche, die sich unter dem Sandstein (hellblau, li2) befinden. Auf ihnen können die Sandsteinblöcke in Richtung Tal rutschen. (c) SGL
Die historische Postkarte zeigt die Felsen der Kuelscheier in einer Zeit, in der das Tal nicht vollständig bewaldet war. Der Name Kuelscheier lässt sich vermutlich auf die frühere Holzkohleproduktion zurückführen. Die Felsspalten wurden vielleicht als Scheunen („Scheier“) zur Lagerung der Kohle („Kuel“) verwendet.
Informationen zum Natur- und Kulturerbe