Neue Lebensräume im Natur- & Geopark Mëllerdall

Neue Lebensräume im Natur- & Geopark Mëllerdall

Zum 1. Januar 2020 startete das Umweltfonds-Projekt „Restaurierung von FFH 6510 und FFH 6210 Lebensräumen sowie artenreichen Grünlandflächen“ im Natur- & Geopark Mëllerdall. Für die Umsetzung und Koordination des Projektes, dessen Laufzeit sich auf 5 Jahre erstreckt, ist der Natur- & Geopark Mëllerdall als Projektträger verantwortlich. Mit dem vorliegenden Projekt werden verschiedene hochgradig bedrohte Lebensräume und Arten gefördert, die im nationalen Naturschutz eine fundamentale Rolle spielen. Das Projekt leistet deshalb auf mehreren Ebenen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung nationaler Naturschutzziele.

Aufgabenstellung des Projektes ist die Restaurierung von brachliegenden und verbuschten Grünlandflächen, welche durch Aufnahme einer geeigneten Nutzung das Potential zur Restaurierung bzw. Etablierung von Kalk-Trockenrasen (FFH 6210) und mageren Flachlandmähwiesen (FFH 6510) aufweisen und nicht bereits im aktuellen Biotopkataster (MDDI) als geschützte Biotope erfasst wurden.

Magere Flachlandmähwiese (FFH 6510) mit den typischen Indikatorarten Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Wiesen-Margerite (Leucanthenum vulgare) und Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor).

Die Zielhabitate sind durch zwei grundverschiedene Entwicklungen bedroht: einerseits durch die Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzung, welche zu einer Reduzierung der floristischen und faunistischen Diversität führt und andererseits durch das Ausbleiben einer landwirtschaftlichen Nutzung, vor allem auf Grenzertragsstandorten, was zu einer natürlichen Sukzession (d.h. zunehmender Verbuschung der Flächen) führt und infolge dessen zu einem Artenverlust.

Bis dato wurden im Natur- & Geopark Mëllerdall mehrere, kleinere Projekte zur Aufwertung wertvoller Grünlandflächen von einigen Gemeinden oder den lokalen Förstern durchgeführt. Die biologische Station begleitete solche Projekte meist nur in beratender Funktion. In wesentlich größerem Stil hat das Projekt LIFE ORCHIS (natur&ëmwelt) Potentialflächen im Osten Luxemburgs, inklusive zahlreicher Flächen in der Natur- & Geopark Mëllerdall Region, wieder aufgewertet. Dieses Projekt beschränkt sich auf Flächen innerhalb der NATURA 2000-Gebiete. Genau hier soll das vorliegende Projekt ansetzen. Ziel ist es, auf Erfahrungen des LIFE ORCHIS Projektes zurückzugreifen und Flächen zu bearbeiten, die außerhalb des LIFE ORCHIS Wirkungsbereiches liegen.

Ein im Rahmen des Projektes LIFE ORCHIS (natur&ëmwelt) erfolgreich restaurierter Trockenrasen (FFH 6210) auf dem sich das Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) gut etabliert hat.

Die Zielkulisse des Projektes beinhaltet alle 11 Partnergemeinden des Natur- & Geopark Mëllerdall. In Vorbereitung auf das vorliegende Projekt, beauftragte der Natur- & Geopark Mëllerdall im Jahr 2015 ein Planungsbüro mit der Durchführung einer Studie, welche mögliche Flächen identifizieren und deren Potential für eine Aufwertung darstellen sollte. Auf Basis der Studie wurden 18 Flächen von insgesamt ca. 13 ha zurückbehalten.

Des Weiteren soll im Verlauf des Projektes die Extensivierung bestehenden Grünlandes, hin zu wertvollen Grünlandbiotopen (FFH 6210 und FFH 6510) weiterhin gefördert werden. Dies soll in erster Linie über das Instrument von Biodiversitätsverträgen erreicht werden. Die Identifizierung von weiteren Potentialflächen, welche nicht von der Ausgangskartierung erfasst wurden, wird weiterhin vorangetrieben. Dabei setzt der Natur- & Geopark Mëllerdall auf eine gute Zusammenarbeit mit den Naturparkgemeinden, den Förstern, Betrieben und Privatpersonen.

in Zusammenarbeit mit den Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung